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Wenn du nach einem nachhaltigen Garn suchst, hast du bestimmt schon bemerkt, dass die Auswahl nicht gerade einfach ist. Es gibt unzählige Schlagworte – „Bio“, „Fairtrade“, „recycelt“, „plastikfrei“ – die durch die Luft fliegen und oft mehr verwirren als helfen. Was bedeutet „nachhaltig“ bei Garn eigentlich? Die Antwort ist weder einfach noch eindeutig, denn nachhaltiges Garn bedeutet – genau wie „Nachhaltigkeit“ an sich – für jede*n etwas anderes.

Was ist nachhaltiges Garn?
Nachhaltiges Garn ist ein dehnbarer Begriff, der stark davon abhängt, wie du selbst Nachhaltigkeit definierst. Für manche geht es darum, die CO₂-Emissionen so gering wie möglich zu halten, andere achten auf biologische Anbauweisen oder bevorzugen Garne, die so wenig Plastik wie möglich enthalten.
Garne aus natürlichen Fasern
Generell gilt: Garne aus natürlichen Fasern wie Wolle, Baumwolle, Leinen oder Seide sind nachhaltiger als synthetische Garne wie Acryl oder Nylon. Warum? Weil natürliche Fasern biologisch abbaubar sind und kein Mikroplastik freisetzen. Mikroplastik entsteht, wenn synthetische Materialien beim Waschen winzige Kunststoffpartikel freigeben, die letztlich in unseren Gewässern landen und der Umwelt schaden.
Doch Vorsicht: Nicht alle Naturfasern sind gleich nachhaltig! Schafswolle und Seide sind zum Beispiel nicht vegan und Baumwolle wird oft als „naturbelassen“ verkauft, ist aber in konventioneller Produktion eine der umweltintensivsten Fasern überhaupt. Nachhaltigere Alternativen sind Garne aus Bio-Baumwolle, die unter geringem Einsatz von Pestiziden und Wasser produziert wird, oder andere Pflanzenfasern wie Hanf und Leinen, die von Natur aus ressourcenschonender sind.
Zertifikate und Labels: Woran erkennst du nachhaltiges Garn?
Nachhaltigkeit ist oft mit Zertifikaten wie dem GOTS- oder bluesign®-Label verbunden, die sicherstellen, dass jedes Glied der Produktionskette bestimmte ökologische und soziale Standards erfüllt. Das Global Organic Textile Standard (GOTS)-Zertifikat ist zum Beispiel ein international anerkanntes Siegel, das die gesamte Produktionskette überwacht – von der Faser bis zum fertigen Garn. Es stellt sicher, dass die Rohstoffe aus Bio-Anbau stammen, dass faire Arbeitsbedingungen eingehalten werden und dass umweltfreundliche Chemikalien zum Einsatz kommen. Ähnlich stellt der Global Recycling Standard (GRS) sicher, dass die sozialen, ökologischen und chemischen Vorschriften in der Produktion von Textilien aus Recyclingfasern erfüllt werden.
Allerdings können diese Zertifikate teuer sein, und gerade kleinere Hersteller können sich die Zertifizierung oft nicht leisten, auch wenn sie nachhaltig arbeiten. Fehlt ein solches Label, ist das also kein direkter Hinweis darauf, dass das Garn nicht fair produziert wurde.
Farbgebungen: Welche Rolle spielt die Färbung?
Die Färbung ist ein wichtiger Faktor, wenn es um die Nachhaltigkeit von Garnen geht. Viele herkömmliche Färbemethoden verbrauchen Unmengen an Wasser und verwenden Chemikalien, die Flüsse und Seen verschmutzen. Garne, die mit wasserschonenden und umweltfreundlichen Farbstoffen behandelt wurden, sind daher eine nachhaltigere Wahl. Auch natürliche Färbungen sind eine tolle Alternative, bei der Pflanzenfarben oder Erdfarben zum Einsatz kommen.
Superwash-Garne: Sind sie nachhaltig?
Superwash-Wolle wird so behandelt, dass sie in der Maschine gewaschen werden kann, ohne zu verfilzen. Leider ist das traditionelle Superwash-Verfahren alles andere als nachhaltig. Es verwendet giftige Chemikalien, die nicht nur für die Umwelt schädlich sind, sondern auch für die Menschen, die mit diesen Stoffen arbeiten.
Recycelte Garne und Upcycling
Ein wichtiger nachhaltiger Ansatz beim Handarbeiten ist die Nutzung recycelter Materialien oder „Second-Hand“-Garn.
Die Idee hinter recycelten Garnen ist, bereits vorhandene Materialien weiterzuverwenden und so Ressourcen zu schonen. Das können Überbleibsel aus der Textilindustrie sein oder sogar alte Kleidungsstücke, die zu neuem Garn verarbeitet werden. Es gibt viele kommerzielle Garne aus recycelten Materialien, denn nahezu alle Garnhersteller bieten mindestens eine recycelte Garnvarianten an. Wie viel echtes Interesse ein Unternehmen an nachhaltiger Produktion hat, wenn es neben einer großen Auswahl konventioneller Garne ein einziges Recycling-Garn anbietet, ist wohl offensichtlich. Dennoch können diese Garne eine gute Wahl für einen kleineren Geldbeutel sein. Noch billiger ist es natürlich, selbst Recyclinggarn herzustellen.
Alternativ entscheidest du dich für Garne aus zweiter Hand: Vielleicht hast du Freund*innen, die Garnreste haben, die sie nicht mehr benötigen, oder du schaust auf Plattformen wie kleinanzeigen, auf denen Handarbeitsmaterialien getauscht oder verkauft werden. Auch Second Hand Geschäfte, Charity Shops und Brockenhäuser sind eine gute Adresse für Handarbeitsmaterialien, die nicht mehr gebraucht wurden. So kannst du deine Projekte nachhaltig gestalten und gleichzeitig etwas Geld sparen.
Die Verpackung – das oft vergessene Detail
Die Verpackung ist ein weiterer Punkt, den man bei nachhaltigem Einkaufen nicht außer Acht lassen sollte. Viele Garnhersteller haben ihre Verpackungen bereits auf recycelte Materialien umgestellt oder verschicken ihre Produkte plastikfrei. Vor allem bei Online-Bestellungen lohnt es sich, einen Blick auf die Versandmaterialien zu werfen. Ist die Verpackung recycelbar? Wird Plastik verwendet? Jede Entscheidung für eine nachhaltigere Verpackung hilft, den ökologischen Fußabdruck zu verringern.
Nachhaltige Garne im Test
Ich entdecke gerne neue nachhaltige Garne, die ich noch nicht kenne und habe bereits einige ausprobiert. Meine Erfahrungen und eine kurze Einschätzung zur Nachhaltigkeit dieser Garne findest du bald hier!
Fazit: (k)ein Guide zu nachhaltigem Garn
Es gibt nicht „die eine Lösung“ für nachhaltige Garne, aber eine Vielzahl von Wegen, die dir helfen können, die beste Entscheidung für dein nächstes Projekt zu treffen. Dabei hängt die Definition von Nachhaltigkeit letztlich davon ab, welche Aspekte dir persönlich wichtig sind: Möchtest du ein Garn, das ohne Mikroplastik auskommt? Wert legst du auf Bio-Zertifizierungen? Oder möchtest du die CO₂-Bilanz durch den Kauf regionaler Produkte verbessern? Wenn du dich mit den Details beschäftigst, bist du schon auf dem besten Weg, deine Projekte umweltfreundlicher zu gestalten.
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